Darmstoffwechsel

Gesundheit beginnt im Darm!


Waren Sie in letzter Zeit häufig erkältet, hatten Husten oder Nasennebenhöhlen-Entzündung? Leiden Sie an Hautkrankheiten, Juckreiz, oder an Blähungen, Durchfällen, Verstopfung oder unerklärlichen Bauchschmerzen?

Die Wurzel derartiger Beschwerden liegt häufig im Darm. Nur wenn die Verdauung gut funktioniert, fühlen wir uns rundherum wohl. Denn der Darm steuert mit Milliarden von Mikroorganismen den Großteil aller Stoffwechselvorgänge in unserem Körper und die Darmbakterien kämpfen täglich für unsere Abwehr.

Menschen mit Reizdarm Colon irritabile haben eine empfindliche Verdauung. Sie reagieren empfindlich auf verschiedene Nahrungsmittel, bei Stress reagieren sie schnell mit Durchfall. Oft ist die Verdauung so durcheinander, dass Durchfall und Verstopfung sich abwechseln. Durch die schlechte Verdauung fühlen sie sich oft müde und geschafft, nicht selten kommen Symptome wie Kopfschmerzen und Schwindel hinzu. Für die Schulmedizin ist Reizdarm eine Ausschlussdiagnose und wird als psychosomatische Störung diagnostiziert. Die Betroffenen sollen in Zukunft ihren Stress reduzieren und ggf.  Schonkost zu sich nehmen und werden ansonsten allein gelassen. 

Typische Krankheitsbilder

  • Reizdarmsyndrom (Colon Irritabile)
  • Morbus Crohn / Colitis ulcerosa
  • Verdauungsstörungen (Verstopfung, Durchfälle)
  • Erschöpfungszustände jeder Art
  • Allergien
  • Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
  • Histaminintoleranz
  • Laktoseintoleranz/Fruktoseintoleranz
  • Glutenunverträglichkeit/Zöliakie

Nahrungsunverträglichkeiten, Dysbiose und gestörtes Darmimmunsystem

Auch wenn Menschen mit Reizdarm häufig stressempfindlich sind und psychosomatische Faktoren eine Rolle spielen können, so ist dieser Ansatz zu kurz gegriffen. Wichtige Ursachen für einen Reizdarm können aus alternativmedizinischer Sicht Nahrungunverträglichkeiten, eine gestörte Darmflora (Dysbiose) und ein geschwächtes Darmimmunsystem darstellen. Diese drei Faktoren treten nicht zufällig gemeinsam auf, sondern begünstigen sich gegenseitig.

Bedeutung der Darmflora für das Immunsystem

80 % des Immunsystems befinden sich im Darm. Die sogenannten Peyer-Plaques – eine Ansammlung von lymphatischem Gewebe (ähnlich den Mandeln im Halsbereich) - befinden sich im Dünndarm und verhindern das Eindringen von Giftstoffen und Krankheitserregern. Mehr als 1000 verschieden Bakterienstämme bevölkern die Darmschleimhaut. Man nennt sie symbiotische oder probiotische Keime, da sie im gegenseitigen Nutzen mit ihrem Wirt, also uns, leben. Die Darmbakterien unterstützen das Darmimmunsystem in seiner Arbeit, indem sie krankhafte Keime daran hindern sich hier einzunisten und breit zu machen. Denn ist die Darmschleimhaut ausreichend mit gesunden Keimen besiedelt, haben krankhafte Bakterien, Viren und Pilze einfach keinen Platz. Physiologische, also gesunde Darmbakterien, wie Laktobazillen (Milchsäurebakterien), Bifidobakterien und physiologische Escherichia Coli bauen durch Gärungsprozesse unverdauliche Nahrungsreste ab. Dabei produzieren sie quasi als Nebenprodukt eine große Anzahl von Vitaminen (insbesondere B-Vitamine) und machen teilweise die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe erst möglich. 

Darmbakterien stimulieren die Bildung von sIgA
Vor allem Escherichia Coli Bakterien können die Bildung von sekretorischem Immunglobulin A, ein schleimhautschützender Antikörper, stimulieren. Und jetzt wird es interessant. Nicht nur die Schleimhäute des Darmes, sondern auch alle anderen Schleimhäute, wie die des Nasen-Rachen-Raumes, des Urogenitaltraktes (also Harnblase- und röhre, sowie Vaginalschleimhäute) bilden diesen Antikörper. Und seine Bildung wird beeinflusst von dem Vorhandensein einer gesunden Darmflora. Somit kann eine Anfälligkeit für Erkältungen, Blasenentzündungen oder Vaginalpilzen auf einen Mangel an sekretorischem IgA und dieser wiederum auf eine gestörte Darmflora zurückzuführen sein.
 Antibiotika und Konservierungsmittel schädigen die Darmflora

Antibiotika sollen krankhafte Keime – in diesem Fall Bakterien – abtöten. Neben der Beseitigung von Krankheitserregern töten sie leider genau so zuverlässig unsere nützliche und schützende Bakterienflora im Darm. Viele Patienten reagieren daher während einer Antibiotikabehandlung mit Durchfall. Oft regeneriert sich die Darmflora danach von alleine nicht vollständig. Pilze und andere unerwünschte Mikroorganismen mischen sich unter die gewünschten Laktobazillen und Bifidobakterien und stören fortan die Darmgesundheit.

Konservierungsmittel schädigen die Darmflora. Dazu muss man ihre Wirkungsweise verstehen. Sie machen Lebensmittel länger haltbar, indem sie das Keimwachstum verhindern. Das heißt, sie hemmen und töten Bakterien. Leider auch die guten Bakterien unserer Darmflora. Fertignahrung, Wurstwaren, Nahrung aus Konserven und Fast-Food zerschießen auf Dauer unsere Darmflora und schaffen Platz für krankhafte Keime. Chronische Verdauungsstörungen und Reizdarm können die Folge sein. 

Lebensmittelunverträglichkeiten

Eine Reizdarm kann auch auf einer Lebensmittelunverträglichkeit beruhen. In Frage kommen Unverträglichkeiten auf Milchzucker (Laktose) oder Fruchzucker (Fruktose). Beides sind Kohlenhydrate die zur ihrer Verdauung Enzyme brauchen. Fehlen die nötigen Enzyme, gelangen die Zuckermoleküle in den Dickdarm und werden von Darmbakterien vergoren. Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen sind die Folge. Aber auch Nahrungseiweiße auf die wir allergisch oder unverträglich reagieren, können zur Entstehung eines Reizdarms beitragen. Häufig sind Reaktionen auf Gluten aus Getreideprodukten oder auf Kasein, ein Milcheiweiß, das in praktisch allen Milchprodukten vorkommt. Aber auch viele andere Lebensmitteleiweiße können problematisch sein. Erkennt unser Immunsystem diese als fremd, setzt eine Abwehrreaktion ein, sprich eine Entzündungsreaktion. Diese kann den Darm lokal stören, aber auch unser Immunsystem insgesamt belasten, wodurch dann weniger Kapazitäten bestehen um andere Krankheitserreger und Giftstoffe abzuwehren. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für akute Infekte, aber auch chronische Krankheiten können bei vorhandener Disposition durch diese ständigen Entzündungen und zunehmende Giftbelastung in Erscheinung treten.

SIBO - Dünndarmfehlbesiedelung

Das sogenannte sick bowel syndrom (SIBO) beschreibt eine Fehlbesiedelung des Dünndarms mit Dickdarmbakterien. Während im Dickdarm Billionen von Bakterien erwünscht sind und uns dort bei der Verarbeitung von unverdaulichen Nahrungsresten wie Ballaststoffen helfen, kommen im davor liegenden Dünndarm nur relativ wenige Bakterien vor. Durch eine Dysbiose (ungünstige Darmflora) oder eine Verschlussstörung der Ileo-Zäkal-Klappe (Verbindung zwischen Dünn- und Dickdarm), können Dickdarmbakterien in den Dünndarm zurückwandern. Dort entstehen dann Gärungsprozesse bei denen Gase wie Methan und Wasserstoff freigesetzt werden. Da diese nicht aus dem Dünndarm entweichen können, entsteht meist ein starker Blähbauch und Symptome wie Unwohlsein und Kopfschmerzen. Schließlich können die Gase nicht wie aus dem Enddarm entweichen (man kann nicht "pubsen"), sondern werden über die Darmwand in den Blutkreislauf resorbiert. Hilfreich ist oft eine ballaststoffarme Ernährung (low-FODMAP), um die falschen Bakterien im Dünndarm nicht weiter anzufüttern. Außerdem kommen bei der Behandlung "pflanzliche Antibiotika" wie Oregano, Olivenblattextrakt, Alliin u.a. zum Einsatz. In hartnäckigen Fällen können auch lokal wirkende chemische Antibiotika vom Arzt verordnet werden.

 Für mehr Informationen klicken Sie bitte folgenden Link an:  Mitobiom Therapie

 

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