mitochondrien­stÖrungen

 


 

Mitochondrien

Mitochondrien sind die „Energiekraftwerke unserer Zellen“. Hier findet – größtenteils mit Hilfe des Zitratzyklus – die körpereigene Energiegewinnung in Form von ATP statt. Werden diese empfindlichen Stoffwechselprozesse gestört, fehlt unseren Zellen, Geweben und Organen die notwendige Energie für ihre gesunde Funktion. Abhängig von der individuellen Veranlagung zeigt sich der Energiemangel in den unterschiedlichsten Symptomen und Krankheitsbildern. Aber Mitochondrien können noch mehr. Sie besitzen eine eigene DNS, die ungeschützt im Inneren der Mitochondrien liegt. Die Gene der Mitochondrien-DNS kodieren einige der Proteine, die als Enzyme am Energiestoffwechsel mitwirken. Weitere Proteine sowie Fettsäuren und Zuckermoleküle werden durch die Mitochondrienmembran nach Innen transportiert, um dort dem Zitratzyklus und schließlich der ATP-Bildung zu dienen. Schäden an der Mitochondrien-DNS – zum Beispiel durch durch nitrosativen Stress – stören die Mitochondrienfunktion nachhaltig.

 

Nitrosativer Stress ist neben einem Mangel an mitochondrialen Cofaktoren (wie Q10, Riboflavin oder Niacin) der wichtigste Auslöser für erworbene Erkrankungen der Mitochondrien, die sich in unterschiedlichen Symptomen und Krankheitsbildern zeigen können. Dazu gehören chronische Müdigkeit und Energielosigkeit sowie eine Vielzahl von chronisch-entzündlichen Erkrankungen.  

Da die Mitochondrien eine eigene DNS besitzen und in ihrem Aufbau und ihrer Größe den Bakterien ähneln, vermutet man, dass sie evolutionsbiologisch auf Bakterien zurückgehen. So postuliert die Cellsymbiosistherapie nach  Dr. med. Heinrich Kremer, dass pflanzliche, tierische und menschliche Zellen – letztlich alle Eukaryoten – auf eine Fusion von Archaea und Proteobakterien zurückgehen. Das Archea-Genom reguliert demnach die Zellteilung und das Bakterien-Genom reguliert differenzierte Zellleistungen. Auf unsere heutige menschliche Zelle bezogen hieße das vereinfacht gesagt: der Zellkern reguliert die Zellteilung und das Mitochondrium reguliert differenzierte Zellleistungen wie die Energiegewinnung. Die Bedeutung der Mitochondrien wird durch diese Theorie nach einmal verdeutlicht. Ihre Funktionsstörung wird mit dem Begriff der Mitochondriopathie beschrieben.

 

Krankheiten, die mit einer Mitochondriopathien einhergehen könnten:

  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Reizdarm-Syndrom 
  • chronische Kopfschmerzen und Migräne
  • Fibromyalgie
  • Chronische Infektionen (Borreliose, Mononukleose, Chlamydien, Hepatitis, u.a.)
  • Burnout-Syndrom, Erschöpfungszustände jeder Art 
  • Chronic fatigue syndrome (CFS)
  • Multiple Sklerose, ALS
  • Tumorleiden
  • Metabolisches Syndrom (Diabetes, Arteriosklerose, Adipositas, Fettstoffwechelstörungen)
  • Psoriarsis, Neurodermitis
  • Allergien, Asthma
  • Rheumatoide Arthritis
  • Alzheimer, Demenz, Parkinson

 

Nitrosativer Stress

Nitrosativer Stress beruht auf einer Überproduktion von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper. Dabei hat NO wichtige Funktionen im Körper. So spielt es bei der Signalübermittlung im Gefäß-und Nervensystem eine bedeutende Rolle und trägt als Radikal zur unspezifischen Immunabwehr bei. In den Blutgefäßen führt es zu einer Gefäßerweiterung (Vasodilatation) und verbessert somit die Durchblutung. NO wird aus der Aminosäure L-Arginin gebildet, die für ihre gefäßerweiternde Wirkung bekannt ist. (So findet sich L-Arginin in Protein-Shakes von Kraftsportlern oder auch in Nahrungsergänzungsmitteln für eine Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems) 

Bei übermäßiger NO-Produktion kann es jedoch zu Schädigungen von Proteinen und Erbsubstanz kommen, was sich wiederum in chronischen Entzündungsprozessen und Schmerzen äußern kann. Vor allem in Kombination mit oxidativem Stress reagiert NO mit Superoxidanionen zu Peroxynitrit, das die Mitochondrien schädigen kann (Inoue, 1995), (Burney, 1999).

 

Ursachen von nitrosativem Stress

So sind zum Beispiel  sowohl Folgen als auch mögliche Ursachen von nitrosativem Stress.

Auch viele Medikamente, die eigentlich die Symptome von Krankheiten lindern sollen, tragen möglicherweise zur NO-Synthese und somit zu weiteren Zellschäden bei. NO kann also die biochemische Ursache von Medikamentennebenwirkungen sein. In diesem Zusammenhang ist es eigentlich falsch von „Neben-Wirkungen“ zu sprechen. In Wirklichkeit handelt es sich um zusätzliche Schäden an Mitochondrien und Zellen, die weitere Krankheitssymptome erzeugen. Die Nebenwirkungen mögen zunächst tolerabel erscheinen. Problematisch ist die zunehmende Schädigung der Mitochondrien, wodurch die eigentliche Krankheit mit der Zeit immer schlimmer wird. Dann heißt es, aufgrund der Eigendynamik der Krankheit würde diese an Intensität zunehmen und folglich wird die Medikamentendosis erhöht. Ein Teufelskreis entsteht, der zu multimorbiden Krankheitsbildern führen und dem Patienten seine letzten Kraftreserven rauben kann.

Nicht zuletzt können auch Umweltgifte – wie Lösungsmittel, Pestizide wie Glyphosat und Schwermetalle (Blei, Arsen, Aluminium, Quecksliber), Zahnfüllungen nitrosativen Stress erzeugen und Mitochondriopathien auslösen.

 

Diagnose von nitrosativem Stress und Mitochondriopathie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten nitrosativen Stress und Mitochondriopathien zu diagnostizieren. Blut, Urin- und Stuhlanalysen stehen zur Verfügung. Basierend auf den Laborrgebnissen lassen sich dann individuell auf den Patienten abgestimmte Therapiekonzepte erstellen.

 

Mitobiom Therapie